Melos

Dieses Werk von Mikis Theodorakis basiert auf zwei Liederzyklen, Lyrikotera (Gedicht von Dionysis Karatzas, 1995) und Lyrikotata (Gedicht von Yiannis Theodorakis, 1996). Die endgültige Fassung für Klavier schuf der Komponist in Zusammenarbeit mit den Pianisten Themis Simvoulopoulos und Tatiana Papageorgiou. Wie die Titel der Zyklen schon vermuten lassen, befand sich der Komponist mitten in seiner lyrischen Phase. Daher bezeichnete er seine ganze Schaffensperiode seit 1986 als die des „lyrisch Erlebten“. In dieser Zeit komponierte er seine drei jüngsten Hauptwerke, die lyrischen Tragödien (Opern) Medea, Electra und Antigone. Mit 12 „Melos“ für Klavier huldigt Theodorakis der Gestalt der Melodie. Im Gegensatz zu der strengen und nüchternen Ausdrucksweise, die man quer durch die ganze Klavierstimme in den Préludes findet, bedeutet „Melos“ die Rückkehr des Komponisten zur pianistischen Sprache der Romantiker, in der seine musikalischen Ideen mit Kaskaden von Akkorden und Rhythmen ausgeschmückt werden.