Der Krieg ist zu Ende, Berlin ist zerstört, aber das musikalische Leben geht weiter. Furtwängler hat von den alliierten Siegermächten Dirigierverbot, Leo Borchard übernimmt die Führung der Philharmoniker. Mit einem Kopfschuss endet diese "unvollendete Karriere". Doch da steht ein 33-jähriger rumänischer Student bereit: Sergiu Celibidache. Gleich in seiner ersten Spielzeit dirigiert er 108 (!) Konzerte und knüpft mit Furtwängler freundschaftliche Kontakte. Der geeignete Nachfolger scheint gefunden zu sein. Doch das Vertrauen zwischen den beiden Männern wird erschüttert. Celibidache will die Philharmoniker "brechen" und aus ihnen ein amerikanisches Virtuosenorchester machen. Karajan drängt.
Es geht um Celibidaches frühe Zeit, um seinen beispiellosen Aufstieg und die – wie er selbst sagte – "schwerwiegende Traumatisierung" durch Wilhelm Furtwängler. Briefe, Interviews und zahlreiche Fotos dokumentieren das Nachkriegs-Berlin in seiner dramatischsten Orchestergeschichte. Sergiu Celibidache ist 1996 gestorben. Seine Briefe an Furtwängler erscheinen hier zum ersten Mal im Druck. Darauf haben die Leserinnen und Leser der ersten Auflage lange gewartet!
Klaus Lang, geb. 1938, von 1962–70 Tonmeister des "Theaters der Freien Volksbühne" in Westberlin, währenddessen Studium der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte und Promotion zum Dr. phil. 1970–2003 Musikredakteur und Orchesterreferent des "Sender Freies Berlin" (SFB). Live-Moderationen im Hörfunk und Fernsehen und Produktion von zahllosen Musik- Portraits. Internationale Auszeichnung von Musik-Features in Budapest (Pro Musica) und Brünn (Prix Brno). Veröffentlichungen über Wilhelm und Elisabeth Furtwängler, Herbert von Karajan und über Mozarts Geburtshaus.
2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage der unter dem Titel "Lieber Herr Celibidache ..." im M & T Verlag Zürich erschienenen Erstausgabe von 1988