Erstausgabe
Die Publikation der ersten Sonatine für Orgel und Englisch Horn des elsässischen Komponisten Marie-Joseph Erb als Welterstsaugabe ist schon deshalb eine Sensation, weil es wenig Originalkompositionen für diese Besetzung gibt.
Die andere Sensation -die Inspiration und die Poesie dieser Musik- offenbart sich erst beim Spielen oder Hören des Werkes. Aber wer war dieser Komponist, den kaum jemand kennt? Die Heimat von Erb, das Elsaß zu nennen, ist eminent wichtig, weil seine Musik aus der Quelle zweier Kulturen schöpft: der deutschen und der französischen.
In Straßburg, am 23. Oktober 1858 geboren und in Andlau, am 9. Juli 1944 gestorben, studierte Erb in Paris, in der berühmten École Niedermeyer bei Meistern wie Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré und Charles-Marie Widor. Den hochbegabten jungen Musiker lud Franz Liszt sogar nach Weimar ein, um ihn dort zu unterrichten. Danach wurde Erb Organist an der Kirche Saint-Jean in Straßburg.
Diese Position hatte er insgesamt über 64 Jahre inne. Er verließ das Elsaß kaum! Hans Pfitzner berief Erb an das Conservatoire de Strasbourg als Professor für Orgel und Komposition. Zu seinen Schülern gehörten Albert Schweitzer und Ernest Bour, die über Erb in großer Bewunderung und Zuneigung schrieben. Diese meisterhafte erste Sonatine ist ein Spätwerk des Meisters aus dem Jahre 1940 und ist dem Organisten und Musikhistoriker Norbert Dufourcq (1904-1990) gewidmet.
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