14 Motetten
für: Sinfonisches Blasorchester
Partitur
Artikelnr.: 1645297
Anton Bruckner (* 4.9.1824, Ansfelden; † 11.10.1896, Wien) hatte es nicht leicht. Ein Leben lang war der österreichische Komponist von Selbstzweifeln geplagt. Anton Bruckner stammte aus einfachen, ländlichen Verhältnissen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1837 als Singknabe im Stift Sankt Florian aufgenommen. Nach mehreren Jahren als Schulgehilfe und autodidaktischem Orgel- und Klavierstudium arbeitete er zunächst als Organist in Sankt Florian, von 1855 dann als Domorganist in Linz. Über Simon Sechter und Otto Kitzler in Musiktheorie und Instrumentation eingeführt, entdeckte er Richard Wagner als künstlerisches Vorbild, den er zeit seines Lebens bewunderte und auch mehrfach in Bayreuth besuchte. 1868 wurde Anton Bruckner Professor für Generalbass, Kontrapunkt und Orgel am Konservatorium in Wien, zehn Jahre später Hoforganist, 1891 schließlich Ehrendoktor der Wiener Universität.
Er galt als wichtiger Orgelvirtuose einer Epoche, musste jedoch auf die Anerkennung als Komponist lange warten. Erst die zwischen 1881 und 1883 entstandene „Symphonie Nr.7, E-Dur“ mit dem unter dem Eindruck von Wagners Tod entstandenen berühmten „Adagio“ brachte die erhoffte Anerkennung, auch wenn er sie angesichts seiner Tendenz zur Skepsis und Selbstkritik nicht wahrhaben wollte. Anton Bruckner war ein Einzelgänger, der sich keiner Schule oder Lehrmeinung anschließen wollte.
Er komponierte zahlreiche geistliche Vokalwerke wie seine drei Messen, die „Missa Solemnis b-Moll“ (1854), das „Te Deum“ (1881–84) und zahlreiche Motetten. Als Symphoniker schrieb er von 1863 an insgesamt neun Symphonien und viele symphonische Studien, wobei dazu neigte, fertige Fassungen mehrfach zu überarbeiten. Bruckners Orchesterwerke galten lange als unspielbar, waren aber lediglich für die Tonsprache ihrer Zeit ungewöhnlich kühne, die Traditionen von Beethoven über Wagner bis zur Volksmusik vereinende Klangmonumente an der Grenze von Spätromantik und Moderne. Anton Bruckner komponierte zu Lebzeiten etwa 40 Motetten, die früheste, eine Vertonung von Pange lingua, um 1835, die letzte, Vexilla regis, 1892.
Einige dieser Motetten hat Thomas Doss in diesem Band für Sinfonisches Blasorchester zusammengefasst. Diese Motetten zeigen großteils starke Merkmale seiner persönlichen Ausprägung, wie insbesondere seine in den ersten Werken farbige, stellenweise an Franz Schubert orientierte Harmonik (Dur/Moll-Wechsel, Terzverwandschaften). Seine späteren Werke zeichnen sich durch viele Komponenten aus, wozu neben der Ausweitung der Sätze vor allem die Instrumentation als nach Außen scheinendes Phänomen und die Harmonik als mehr im Innern wirkendes Gestaltungsmerkmal gehören.
Manche Aspekte seines Werkes begründen sich aus seiner langen Studienzeit, die ihn vor allem mit der Tradition vertraut machte, ihm aber dann auch Einblicke in die «Moderne» seiner Zeit ermöglichte (Wagner, Liszt, Berlioz). Daraus entwickelt sich seine besondere Position, die immer die Verbindung zwischen Alt und Neu sucht.
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Partitur, Stimmen
Artikelnr.: 764613
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