Das Deutsche Requiem zählt zu den bekanntesten Requien weltweit, und das, obwohl es nicht den üblichen Requiemstext vertont. Brahms wollte nicht der lateinisch-katholischen Totenmesse folgen, die den Schrecken des Jüngsten Gerichts und die Erlösung des sündigen Menschen durch den Kreuzestod thematisiert. Brahms Augenmerk waren im Gegenteil Bibeltexte, die die Vergänglichkeit des Menschen und Trost in den Mittelpunkt stellen: Trost für die Hinterbliebenen und Trost für alle, die sich vor dem Tod fürchten.
In gewisser Weise könnte man es als Inbegriff des Brahmsschen Schaffens bezeichnen. Im korrespondierenden Band der neuen Brahms-Gesamtausgabe, der die Grundlage für die praktische Neuausgabe ist, räumen die Herausgeber Michael Musgrave und Michael Struck mit allerlei Legenden, Irrtümern und fehlerhaften Lesarten auf. Nachträgliche kleine kompositorische Änderungen Brahms werden berücksichtigt, Fehlentscheidungen bisheriger Ausgaben werden korrigiert und der gesungene Bibeltext enthält Schreib- und Sinnkorrekturen.
Darüber hinaus klären die Texte viele Mythen um die Entstehung der Komposition auf. So schafft diese Urtext-Ausgabe eine frische Perspektive auf das Menschen-Requiem, wie Brahms die Komposition am liebsten genannt hätte.
Besetzung: Soli: SBar – Chor: SATB – Picc.2.2.2.2.Kfg.(ad lib) – 4.2.3.1. – Pk – 2Hfe – Org(ad lib) – Str