Das Deutsche Requiem von Johannes Brahms zählt in der Originalfassung für Soli, Chor und Orchester zu den meistaufgeführten oratorischen Werken überhaupt. Zudem gibt es auch vermehrt Aufführungen in reduzierter Besetzung, etwa in der Fassung von Heinrich Poos, der dem Chor zwei Klaviere und Pauken zur Seite stellt. Das Ergebnis ist ein klanglich durchhörbarer Satz, der die musikalischen Linien des Orchesters deutlicher hervortreten lässt und damit neue Perspektiven auf das Werk eröffnet. Die Bearbeitung eignet sich sowohl für Kantoreien und mittelgroße Chöre, die kein Orchester für eine Aufführung zur Verfügung haben, als auch Kammerchöre und Vokalensembles, die das Werk in reduzierter Besetzung aufführen möchten.
Die Neuausgabe, die anlässlich der Veröffentlichung der Orchesterausgabe nach der neuen Brahms-Gesamtausgabe (PB/OB 16109) erscheint, macht die Einrichtung von Heinrich Poos erstmals in einem gut lesbaren, modernen Stichbild zugänglich. Dabei wurde auch die Zahl der Seiten reduziert, was für die aus der Partitur spielenden Pianisten hilfreich ist. Der Chor verwendet dazu den Klavierauszug des Originals (EB 9362), eine Paukenstimme ist in der Partitur eingelegt.