Vor dem Hintergrund der Julirevolution von 1830 entstanden für die Grand Opéra in Paris zwei Libretti aus der Feder von Eugène Scribe, des wohl bekanntesten Dichters der Julimonarchie: „La Juive“ und „Les Huguenots“.
Beide Opern sind eng mit der politischen Geschichte Frankreichs verbunden. Fromental Halévy komponierte „La Juive“ 1835, Giacomo Meyerbeer „Les Huguenots“ 1836; in den Libretti der beiden Opern finden sich aufgrund der fast gleichzeitigen Entstehung nahezu wörtliche Übereinstimmungen.
Bereits während der mehrmonatigen Einstudierungszeit wurde die Oper Abänderungen und vor allem Kürzungen unterworfen, womöglich nicht immer mit dem Einverständnis der Autoren. Der eingehende Vergleich der Quellen führt zu dem Ergebnis, dass „La Juive“ in Paris und zu Lebzeiten ihrer Autoren in einer Vielfalt wechselnder Gestalten existierte. Auch die Verteilung der Rollen war anfänglich anders.
„La Juive“ steht in der langen bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Tradition von Opern, die Untaten der Mächtigen zur Belehrung und als abschreckendes Beispiel vor Augen führten. Die Uraufführung fand am 23. Februar 1835 statt. Die Oper entwickelte sich zu einem stetig wachsenden Publikumserfolg mit über 500 Aufführungen allein in Paris bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Der Klavierauszug basiert auf der 2004 von Karl Leich-Galland überarbeiteten und neu herausgegebenen Partitur (AE 340). Dieser Neuedition liegt die in zeitgenössischen Klavierauszügen (M. Schlesinger, Brandus et Cie. und H. Lemoine) überlieferte Werkgestalt als Ergebnis der vom Komponisten selbst vorgenommenen „präventiven“ Kürzungen zugrunde.
- Französischer Originaltext mit unterlegter sangbarer deutscher Übersetzung
- Übersichtliches Notenbild, praxisorientierter Klavierauszug
- Ausführliches Vorwort(franz./dt./engl.)