Magnificat sexti toni

Viadana geht in diesem Magnificat aus einer 1612 in Venedig erschienenen Sammlung mit vierchöriger Musik für die Vesper einen damals noch selten beschrittenen Weg: Das Magnificat ist wie eine Kantate in 11 kurze Sätze gegliedert. Die Sätze sind dabei deutlich auf Kontrast hin angelegt, wobei Viadana nicht nur die vielfältigen Möglichkeiten des großen Vokal- und Instrumentalapparates voll ausschöpft, sondern auch in stilistischer Hinsicht eine breite Palette präsentiert; vom Duett bis zum vierchörigen Tutti, vom Falsobordone bis hin zum expressiv madrigalischen Satz.

Vielfach zeigt sich dabei Viadanas Kenntnis - und auch Bewunderung - der Kirchenmusik Claudio Monteverdis. Viadanas Vesperdruck von 1612 ist von Michael Praetorius rezipiert worden. Sowohl Viadanas Umgang mit den Instrumenten als auch seine Behandlung von Tuttichören sind von großem Einfluss auf die Werke Praetorius' und anderer deutscher Meister.

Besetzung der vier Chöre:

• I Coro favorito Soli
• II Cappella (SATB)
• III Coro acuto ad libitum (SSAT), 3 cornetti o violini, trombone tenore, organo
• IV Coro grave ad libitum (ATBarB), cornetto torto o violino, 3 tromboni, organo
• Basso generale