Innerhalb des alten Konzepts „Kunstmusik“ ist viel geschrieben worden über einen „erweiterten Musikbegriff“, der nicht nur das „Geräusch“ einschließt, sondern vielerlei neue Kombinationen unter den „Künsten“.
Seltener wird beschrieben, zumindest in Deutschland, wie sehr sich die Musik ändert auch im Bereich der T o n h ö h e n s p r a c h e ,wie sehr und tief sich die Musik gerade jetzt befreit von dem Korsett der 12 Töne. In Frankreich ist der Begriff „Musique spectrale“ gängig, in den USA der Begriff „Just Intonation“. Im deutschsprachigen Raum kennen wir beide Begriffe, wie auch „Mikrotonalität“. Alle diese Begriffe haben eine komplexe Beziehung untereinander. Begleitende Kenner innerhalb der Musikwissenschaft oder im Musikjournalismus auf diesen Gebieten sind selten, das Schrifttum wächst erst allmählich.
Hier möchte dieses Buch eine Lücke schließen, auch gerade durch seinen Lehrbuchcharakter –wodurch auch Studierende und vorgebildete „Laien“ angesprochen werden sollen, mit undohne mathematische Vorbildung. Spezialisten und MusikerInnen aus den USA, dem Iran, Finnland, Griechenland, Kanada und Deutschland wurden von den HerausgeberInnen angesprochen, über alte und neue Stimmungssysteme zu schreiben, über die Möglichkeiten einer mikrotonalen Gehörbildung, über kompositorische Positionen.